Am Samstag, den 13. Mai 2017, war es wieder so weit. Berliner Kindertagespflegestellen öffneten ihre Türen für die Berliner Bevölkerung. Insgesamt machten 54 Berliner Kindertagespflegepersonen aus 11 Bezirken mit. Zum ersten Mal war in diesem Jahr auch „MoKiS“, der mobile Kinderbetreuungsservice von proFam dabei.
Der Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e.V. bedankt sich bei allen Kindertagespflegepersonen und bei den Mitarbeiterinnen von MoKiS recht herzlich für ihr Engagement. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an Frau Senatorin Scheeres, die auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft übernommen und uns ein Grußwort übersandt hat.
Die Familiensenatorin Sandra Scheeres und Peter Heinßen (Geschäftsführer Familien für Kinder gGmbH)
Foto: Detlev Schilke
Ohne die Förderung des Senates, der auch 2017 die Kosten für die Werbemittel übernommen hat, wäre es uns nicht möglich gewesen, den Kindertagespflegestellen kostenlose Werbemittel zur Verfügung zu stellen. Es wurden insgesamt 5000 Flyer, 500 Plakate DIN A 3, 500 Plakate DIN A 4, 500 Postkarten und 500 Luftballons verteilt. Außerdem wurden Online-Banner und die Webseite „Guck-an-Kindertagespflege“ zur Verfügung gestellt.
In der Woche vor dem Tag der offenen Tür haben die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, der Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e.V. und MoKiS je eine Pressemitteilung herausgegeben.
Frau Fussan, Abteilungsleiterin des Landesjugendamtes für Jugend und Familie, und Doreen Kwaß
Foto und alle folgenden Fotos: Sabeth Stickforth
Am „Tag der offenen Tür“ hat uns dann besonders gefreut, dass Frau Fussan, Abteilungsleiterin des Landesjugendamtes für Jugend und Familie und Frau Kubsch von der Senatsverwaltung Kindertagespflegestellen besucht haben.
Diesmal durften sich Frau Doreen Kwaß aus Mitte und Frau Ulrike Quantmeier auf ihren Besuch freuen.
Doreen Kwaß in ihrer Kindertagespflegestelle
Frau Kwaß arbeitet seit 14 Jahren als Tagesmutter in ihrer eigenen Wohnung in Mitte. Sie betreut 5 Kinder im Alter von 0-3 Jahren. Sie hat die Grund- und Aufbauqualifizierung absolviert und besuchte zahlreiche Fortbildungen. Seit 2011 hat sie die Anerkennung zur „Pädagogischen Fachkraft in der Kindertagespflege“. Außerdem besuchte sie die Pflegeelternschule und hat eine Ausbildung zur Fachkraft für „Psychomotorik in frühkindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozessen“ absolviert. Den Kindern stehen ein eigenes Zimmer und der Flur mit zahlreichen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung. Frau Kwaß berichtete, dass sie mit den Kindern viel ins Freie geht und dass sie ihren pädagogischen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Ich-, Sozial- und sprachlichen Kompetenzen legt.
Manuela Krüger, Frau Kubsch und Doreen Kwaß
Frau Fussan und Frau Kubsch nahmen sich viel Zeit, um sich von Frau Kwaß und ihrer Kollegin Manuela Krüger, mit der sie eng zusammenarbeitet, die Kindertagespflegestelle zeigen zu lassen. Es ergaben sich gute Gespräche über die Bedeutung und Zukunft der Kindertagespflege und die Frage, was Kinder wirklich brauchen. Ein wichtiges Thema war auch die Vertretungssituation in der Kindertagespflege.
Frau Kwaß berichtete uns, dass nach unserem Besuch noch 11 Eltern ihre Pflegestelle aufgesucht haben.
Frau Fussan und Frau Kubsch wurden von der stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitskreises zur Förderung von Pflegekindern e.V., Frau Gerstner, begleitet. Für stimmungsvolle Aufnahmen sorgte die Fotografin Frau Sabeth Stickforth.
Danach ging es weiter nach Spandau. Hakenfelde ist ein Bezirk mit viel Grün. Zwei Drittel des Bezirks gehören zum Spandauer Forst. Einfamilienhäuser liegen versteckt hinter dichten grünen Hecken und lassen den Lärm und das Gewusel der Stadt vergessen. Hier kann man als Kind noch viel entdecken.
Frau Quantmeyer hat in ihrem hübschen Einfamilienhaus die Einliegerwohnung für die Kinder ausgebaut und der Garten lädt mit seinem wunderschönen Spielhaus, dem Trampolin und einem umfangreichen Fuhrpark zum Spielen und Buddeln ein.
Frau Quantmeyer betreut seit 17 Jahren Tageskinder. Die ehemalige Immobilienmaklerin hat sich nach der Geburt ihres ersten Kindes entschlossen, als Kindertagespflegeperson zu arbeiten. Sie betreut maximal 5 Kinder bis zum Alter von 3 Jahren. Sie hat das Grund- und Aufbauzertifikat erworben, die Pflegeelternschule besucht und bildet sich regelmäßig weiter fort.
In dem großen, bunten Spielzimmer können sich Kinder nach Herzenslust austoben.
Frau Fussan, Frau Kubsch, Frau Quantmeyer und Edda Gerstner
Frau Quantmeyer, Herr Stadtrat Machoulik und Frau Ellermeyer vom Jugendamt Spandau
Wir waren aber beileibe nicht die einzigen Besucher bei Frau Quantmeier. Neben diversen Eltern, deren Nachwuchs am liebsten gleich geblieben wäre, hatten sich auch noch Herr Stadtrat Machoulik und Frau Ellermeyer vom Jugendamt Spandau angesagt. So wurde munter in großer Runde über Kindertagespflege aus den verschiedensten Blickwinkeln diskutiert. Es war eine kurzweilige und interessante Runde. Solche Gesprächsrunden unter Beteiligung von Eltern, Kindertagespflegepersonen, Senat, Jugendamt und Interessenvertretern würden wir uns noch viel öfter wünschen.
Als wir gingen, warteten noch weitere Eltern auf Beratung, die es sich schon einmal im Garten gemütlich gemacht hatten.
Frau Fussan überreicht Frau Quantmeyer ein Präsent
Auch Kindertagespflegepersonen in Reinickendorf durften sich über den Besuch von Politikern (Herr Ewers, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Reinickendorfer BVV und Frau Behnke, Bündnis 90, Die Grünen) freuen. Gabriele Lorre, die Leiterin der Bezirksgruppe der Kindertagespflegepersonen, besuchte mit Frau Hildemann vom Jugendamt, Kindertagespflegestellen in Reinickendorf. Sie hat uns folgende Pressemitteilung geschickt:
Pressemitteilung des Bezirksamtes Reinickendorf vom 24.05.2017
Lob für Kindertagespflege
Großes Lob zollte Bezirksstadtrat Tobias Dollase Tagesmüttern und -vätern für deren Engagement in der Tagespflege. Den 4. Tag der offenen Kindertagespflegestellen hatte Dollase zum Anlass genommen, sich vor Ort über das Betreuungsangebot in kleineren Gruppen zu informieren. Dollase war erfreut über die große Resonanz von Eltern und Familien, die erleben wollten, wie das Angebot von Kindertagespflegestellen aussieht.
Jugendstadtrat Dollase besuchte das „Spatzennest“, in dem die Erzieherinnen Kerstin Stepinski und Martina Groth acht Jungen und Mädchen im Alter von wenigen Monaten bis drei Jahren pädagogisch und liebevoll betreuen. Jugendamtsleiter Thomas Wackermann informierte sich in drei weiteren Einrichtungen über die Angebote für Familien, die ihre Kleinsten in den ersten Jahren lieber in kleineren, familiären Gruppen statt in einer Kita versorgt wissen wollen. Die Nachfrage ist groß. In Reinickendorf stehen 420 Plätze in der Tagespflege zur Verfügung.
In den vergangenen Jahren hat sich die Tagespflege zu einem immer beliebteren Betreuungsangebot entwickelt, das unterschiedliche Bedürfnisse von Kindern und Familien und flexible Betreuungszeiten berücksichtigt.
Die Tagespflege ist auch für Quereinsteiger/innen ein interessantes Berufsfeld: Aufgrund der wachsenden Nachfrage bildet das Bezirksamt interessierte Tagesmütter und -väter aus. (Quelle: www.berlin.de/ba-reinickendorf)
Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die wir befragten, berichteten, dass der diesjährige Tag der offenen Tür ein voller Erfolg war. Viele Berliner nahmen die Gelegenheit wahr, sich selbst über Kindertagespflege zu informieren und sich Kindertagespflegestellen anzusehen. Bei einigen Kindertagespflegepersonen war der Andrang so groß, dass sie erst gegen 19:00 Uhr ihre Türen schließen konnten. Viele Besucher hatten sich telefonisch oder per Mail angekündigt, einige sind spontan gekommen.
Bemerkenswert war, dass diesmal viele Besucher sich in erster Linie über Kindertagespflege informieren wollten und die Anfrage nach Plätzen erst an zweiter Stelle stand.
Auch MoKiS bekam Besuch von interessierten Eltern und außerdem wurde einer Berliner Tageszeitung ein Interview gegeben.
Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Tag gelingen konnte und hoffen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dabei sind.
Vergessen wollen wir auch nicht die Kindertagespflegepersonen aus Brandenburg, die diesmal mit 16 teilnehmenden Kindertagespflegepersonen dabei waren. Der Landesverband Brandenburg und der Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e.V. haben bei der Länderkonferenz des Bundesverbandes für Kindertagespflege beantragt, einen regional übergreifenden „Tag der Kindertagespflege“ in ganz Deutschland zu unterstützen. Dem Antrag wurde stattgegeben und so werden wir uns im nächsten Jahr auf einen bundesweiten Tag (eventuell auch auf eine Woche, da nicht alle Bundesländer den Samstag günstig fanden) der Kindertagespflege freuen können. Hamburg hat seine Teilnahme schon angekündigt.
Sicher wird auch diese bundesweite Aktion eine gewisse Zeit brauchen, um sich zu etablieren. Es werden auch nicht alle Bundesländer einen „Tag der offenen Tür“ durchführen. Vielmehr wird es viele Ideen und Herangehensweisen geben. Aber es wird eine Woche sein, in der an jedem Tag in einem oder mehreren Bundesländern die Kindertagespflege im Mittelpunkt des Interesses stehen wird. Dass das möglich wurde, verdanken wir allen Akteuren die uns in den letzten 4 Jahren unterstützt haben.
Der Vorstand des Arbeitskreises zur Förderung von Pflegekindern e.V. und jetzt auch Landesverband für Kindertagespflege in Berlin bedankt sich recht herzlich. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.
Edda Gerstner
stellvertretende Vorsitzende
Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e.V.